AGVs machen Fabriken schneller und effizienter: Die smarten Transport-Roboter fahren Material zur Montage, Werkstücke zur Weiterbearbeitung, fertige Produkte ins Lager. Die Lista AG stellt solche AGVs her und setzt sie in der eigenen Produktion ein – auch in Kombination mit Bystronic-Systemen.
Bei ihrer Arbeit dreht sich eigentlich alles … ums Arbeiten. Die Lista AG aus Erlen in der Ostschweiz ist Spezialistin für Lager- und Betriebseinrichtungen. Bekannt ist das Unternehmen für seine Arbeitsplätze, Werkbänke, Schubladen- und Regalsysteme. Sie sind beim Velomechaniker um die Ecke genauso im Einsatz wie in der Flugzeugwartung am Flughafen Zürich.
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Doch Fabriken verändern sich: Die klassische Werkstatt wandelt sich immer mehr zur Smart Factory. Dabei spielen Automation und die Optimierung von Warenflüssen eine zentrale Rolle. «Die logische Konsequenz für uns: Wir haben fahrerlose Transportsysteme in unsere Produktpalette aufgenommen – sogenannte AGVs», sagt Olaf Gleibe, Leiter Produktmanagement und Marketing bei Lista.
Effizientere Intralogistik
AGVs (automated guided vehicles) sind dafür da, die Intralogistik von Betrieben effizienter zu machen: Sie transportieren Material zur Montage, Werkstücke zur Weiterbearbeitung, fertige Produkte ins Lager. Sie sind auf vordefinierten Routen unterwegs und orientieren sich mittels Laserscan-Verfahren. Aufträge erhalten sie entweder manuell von einem Terminal aus oder direkt über ein ERP.
Ist ein Auftrag abgeschlossen, steht der Transportroboter schon mit dem Material für den nächsten bereit. Das minimiert kostspielige Warte- und Ausfallzeiten, während denen nicht produziert werden kann.
«AGVs sind aber auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel sinnvoll. Denn Mitarbeitende sollen das tun, worin sie gut sind – und nicht Zeit damit verschwenden, Paletten umherzuschieben und Material zusammenzusuchen.»
Bystronic und AGVs: grosses Potenzial
In der Kombination von Bystronic-Systemen und Lista-AGVs sieht Thomas Dörig, Leiter Solution Center bei Bystronic, viel Potenzial. «Das ist überall dort gewinnbringend, wo wir Lücken im Materialfluss schliessen können», sagt er. Bei automatisierten Biegezellen zum Beispiel ist der regelmässige Abtransport von Teilen besonders wichtig: «Das Volumen eines gebogenen Teils ist in der Regel deutlich höher ist als beim Flachblech. Sprich: Aus einer Palette mit 100 Flachblechen können leicht zehn Paletten werden, sobald die Teile gebogen sind.» Die Möglichkeit, Teile automatisch wegführen zu können, erhöht also direkt die Dauer, während der eine Biegezelle autonom betrieben werden kann.
AGVs können aber auch als Bindeglied zwischen Bystronic- und Fremdsystemen dienen. «Hier werden geschnittene oder gebogene Teile aus Bystronic-Systemen zum Bespiel zum Entgraten oder zum Lackieren transportiert», sagt Dörig. «Der grosse Vorteil der AGVs ist ihre Flexibilität, denn die Anforderungen unserer Kundinnen und Kunden sind sehr verschieden.» Ob viel Platz da ist oder wenig, ob ganze Bleche oder kleine Teile transportiert werden sollen, ob bodennah oder auf Arbeitshöhe manövriert werden muss – für alle diese Bedürfnisse gibt es eine Lösung.
Voraussetzung für die Integration von AGVs sind einerseits genau definierte, gut strukturiert Abläufe. Anderseits braucht es Schnittstellen – zu einem ERP und zu anderen Maschinen und Systemen. «Das AGV muss ja nicht nur seinen Auftrag kennen. Es muss zum Beispiel auch die Ladezonen einer Maschine befahren und folglich mit deren Sicherheitssteuerung kommunizieren können. Oder mit der Gebäudetechnik, um eine Türöffnung auszulösen», so Dörig.
Die Integration verläuft in der Regel problemlos. Bystronic kann standarisierte Schnittstellen zur Verfügung stellen. Dadurch wird diese Interoperabilität je länger je einfacher. Das bestätigt auch Philipp Nef, Head of Smart Solutions bei Lista:
«Immer mehr Systeme kommunizieren über dieselben internationalen Standards. Das erleichtert die Anbindung enorm und ermöglicht flexible, kundenspezifische Lösungen.»
Mehr Output, tiefere Kosten
Nef sagt: «Wie stark ein Unternehmen von AGVs profitiert, hängt vom Automatisierungsgrad ab – also davon, welche manuellen Tätigkeiten durch die fahrerlosen Transportsysteme abgelöst werden.» Grundsätzlich aber werde die Produktivität durch den Einsatz von AGVs nachhaltig gesteigert: Denn schlanke Prozesse, vollautomatisierte Produktionsschritte und «Geisterschichten» ganz ohne Personal erhöhen den Output und senken die Kosten.
Und nicht nur das. AGVs haben auch einen eher unerwarteten Vorteil, wie Olaf Gleibe mit einem Lachen verrät: «Man will natürlich vermeiden, dass ein AGV auf seiner Route auf ein Hindernis stösst und grössere Umwege fahren muss. Darum ist es in unserem Betrieb jetzt immer tiptop aufgeräumt!»